Verbandsgeschichte

In Südtirols Fremdenverkehrswirtschaft herrschte nach dem Boom Mitte der 70er Jahre immer noch unbegrenzte Hochkonjunktur-Stimmung. In Südtirol gab es rund 10.600 (gemeldete) Vermieterbetriebe mit fast 90.000 Betten, die 25% der (offiziellen) Nächtigungen bestritten. Etwa 2.000 dieser Betriebe gehörten dem „Urlaub auf dem Bauernhof“ an, die vom Südtiroler Bauernbund betreut werden. Die restlichen hatten sich nicht organisiert.

1979

Im Frühjahr 1979 war ein neues Landesgesetz mit einer 8-Betten-Obergrenze  und von ziemlich restriktiven Einschränkungen und Auflagen in Vorbereitung, auf welches die betroffenen Vermieter selbst überhaupt keinen Einfluss nehmen konnten. Gleichzeitig wurden im Finanzministerium Maßnahmen gegen die Steuerhinterziehung vorbereitet, unter anderem wurden die Einführung des Inkassobelegs (ricevuta fiscale) und neue Formvorschriften festgelegt. Auch die Eintragungspflicht ins Namensverzeichnis der Kaufleute und ins INPS-Register für die Kaufleute-Versicherung wurde auf die Privatvermieter ausgeweitet. Die Privatvermieter drohten von den Gesetzen erdrückt zu werden und der Ruf nach einer Interessensvertretung wurde immer lauter.

Vielen sagten, viele klagten, aber nur zwei Männer ergriffen die Initiative:

SEBASTIAN BRUGGER (Handwerker aus Bruneck – St. Georgen, mit Nebenerwerbs-Vermietungstätigkeit im Haushalt) und

ERICH SCHMIEDER (Arbeits- und Unternehmensberater in Bozen, welcher in seiner Verwandtschaft und Bekanntschaft mehrere Vermieter hatte).

Sie befassten sich zunächst unabhängig voneinander mit der Idee der Gründung eines eigenen Verbandes.

Dass sie sich kennenlernten, ist vor allem Dr. WALTER TERZER, dem damaligen Amtsdirektor im Fremdenverkehrs-Assessorat, zu verdanken: Er kannte beide, wusste von den Bemühungen und empfahl, von Schmieder angesprochen, diesem die Kontaktaufnahme.

Nach einem ertsen telefonischen Kontakt wurde am 28. Oktober 1979 ein Treffen in Bruneck – St. Georgen vereinbart. Brugger hatte zu diesem Zeitpunkt auf eigene Initiative schon große Vorarbeit geleistet und
die Vermieter aus fast allen Orten des Pustertals vereint, bei Landesrat Spögler und bereits Gespräche mit Landesrat Spögler und der seinerzeitigen Direktoren Stauder (HGV) und Pohl (SBB) geführt. Die Möglichkeit der Gründung einer  eigenständigen Organisation von Privatvermietern schien damals schwierig und so weit entfernt, dass zunächst auch ein Entstehen als Sektion im einen oder anderen Verband ins Auge gefasst werden musste.

Das Büro Schmieder-Kircher wurde beauftragt, einen Organisationsplan mit Kostenvorschau zu erstellen und noch innerhalb des Jahres Vorgründungs-Versammlungen einzuberufen. Als provisorische Organisationsstelle stellten Schmieder und Kircher ihre Büros in Bozen zur Verfügung. Wie erwartet waren die Reaktionen im Lande sehr unterschiedlich: Teils wurde das Vorhaben begrüßt, teils wurde dagegen mehr oder weniger offen aus den verschiedensten Gründen argumentiert. Trotz allem gelang es, unter den Privatvermieter-Vertretern der Fremdenverkehrsämter genügend Einzelpersonen zu finden, die bereit waren, sich für die Gründung eines solchen Verbandes einzusetzen: Korrekterweise musste jedoch allen Beteiligten gesagt werden, dass es in der Anfangs- und Aufbauzeit des zu gründenden Verbandes weder Fahrtspesen-Ersatz noch irgendwelche sonstigen Vergütungen geben würde.

Mit ausschlaggebend für die relativ erfolgreiche Weiterarbeit war zweifellos das gute Beispiel, mit welchem Sebastian Brugger und seine Pusterer Vermietervertreter vorangegangen waren.

So konnte bereits am 1.Dezember 1979 im Hotel „Alpi“ in Bozen eine Versammlung einberufen werden, in der sich die Anwesenden mehrheitlich für eine sofortige Gründung eines eigenständigen Verbandes aussprachen. In der gleichen Versammlung wurde ein freiwilliger Arbeitsausschuss ernannt, der unter dem Vorsitz von Sebastian Brugger die weiteren Vorbereitungsarbeiten übernahm.

1980

Der Gründungsakt wurde vor Notar Isotti am 18. Februar 1980 im Raiffeisenhaus Bozen vollzogen. Im Gründungsjahr 1980 gab es in Südtirol insgesamt rund 10.200 Vermieter mit insgesamt fast 69.000 Betten.

Am 18. Februar 1980 wurde der Gründungsakt mit einer Vertragsdauer von 20 Jahren vor Notar Gianguido Isotti im Raiffeisenhaus Bozen vollzogen.

Bereits im Dezember 1980 zählte der Verband über 600 Mitglieder. Dies war in erster Linie den Gründungsmitgliedern zu verdanken, die sich ehrenamtlich dafür einsetzten, erhebliche Kosten auf sich nehmen (Bürgschaft für einen Bankkredit) und viel Zeit opferten, um die Verbandsidee landauf und landab den Privatvermieter näher zu bringen.

Die 13 Gründungsmitglieder:

  • Marisa Amerio Santer aus Lana
  • Sebastian Brugger aus Bruneck
  • Franz Fink aus Ritten
  • Norbert Gallmetzer aus Kaltern
  • Oswald Haller aus Ulten
  • Konrad Kircher aus Welschnofen
  • Walter Platter aus Ritten
  • Engelbert Runggaldier aus St. Christina/Gröden
  • Otto Schullian aus Kaltern
  • Franz Villgrater aus Sexten
  • Matthias Walcher aus Eppan
  • Hansjörg Wirth-Anderlan aus Kaltern

1999

Am 01. Dezember 1999, nach knapp 20 Jahren, sprach sich die VPS-Delegiertenvollversammlung auf Vorschlag des damals amtierenden Vorstandes einstimmig für den Fortbestand des Verbandes aus.

2001

Am 01. Dezember 2000 wurde auf der Vollversammlung beschlossen, den Verband mit Wirkung 01. Jänner 2001 in eine Genossenschaft umzuwandeln.